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Armin Köstler

… hatte seinen ersten großen Auftritt im Gemeindehaus von Roßhaupten, einem kleinen Dorf mit Kirchturm und Tennisplatz im Allgäu: als Josef im weihnachtlichen Krippenspiel. Die versammelte Elternschaft seiner Mitschüler war ihm erlegen ebenso wie die Maria, die Schafe und der Esel. Armin ließ sich vom frühen Ruhm nicht weiter beirren, zu klar schien ihm dessen Oberflächlichkeit und Vergänglichkeit, und er lernte pflichtbewußt erst einmal was Vernünftiges. Bereits ein Jahr später schloss er die Grundschule mit Bravour ab und absovierte im jugendlichen Überschwang noch eine gymnasiale Weiterbildung und im Anschluss daran ein Studium an der Hochschule der Künste in Bern. Schließlich sollte ja was Richtiges aus ihm werden.

Dies alles Bestand er ebenfalls mit Bravour und zog bald darauf, das Diplom unterm Arm, frohen Mutes hinaus um die Bühnen dieser Welt zu erobern – und landete erst einmal im Theateralltag des Regensburger Stadttheaters. Die Theaterrealität schmeckte ihm nicht besonders. „Wo bleibt der Glanz, der Auftrag für Größeres und übehaupt: wo sind die Groupies, der Ruhm und das große Geld?!!”, wunderte er sich und trank darauf ein Bier. Es ließ ihn aber nicht los und so wanderte er weiter nach Würzburg ins dortige Stadttheater und sah bald ein, dass sein Diplom für Darstellende Kunst eigentlich den gleichen Marktwert hat wie eine abgeschlossene Grundschulausbildung. Dies begriffen, lebt es sich fortan leichter. Er besann sich wieder auf den Josef und lebt mittlerweile freischaffend in Berlin. Stückverträge und Gastspiele führten ihn von Stuttgart, Bern, Innsbruck und Konstanz über Frankfurt, Leipzig, Schwerin, Rostock und Berlin bis ans Hamburger Schauspielhaus. Außerdem steht Armin Köstler gelegentlich vor der Kamera und spricht auch ganz gerne mal was auf Band, am liebsten für Geld.

Bei den auftaktern feierte er sein Depüt in einer Rolle, auf die unsere Gäste schon viele Jahre gewartet haben: als Gärtner Matthias Koch in Morpheus’ Garten. Ein Jahr darauf brilliert er als holländischer Diamantenhändler René van der Flugt in Russisch Roulette. Er freut sich immer wieder auf das Spiel mit den Gästen und Kollegen – und natürlich auch auf das leckere Essen.